Kaiser Maximilian II.


*31.7.1527 bis †12.10.1576

Biographie

Maximilian II. war der Sohn von Kaiser Ferdinand I. und Anna Jagiello von Ungarn, wurde in Wien geboren und wuchs zunächst in Innsbruck auf, wo bedeutende Humanisten zu seinen Lehrern zählten. Die ersten Ideen über den Protestantismus dürften ihm von seinem Lehrer Wolfgang Schiefer, einem geheimen Lutheraner, vermittelt worden sein. Zeitlebens sympathisierte Maximilian mit dem Protestantismus, blieb aber katholisch. Die Familie versuchte die religöse Haltung des Erzherzogs zu beeinflussen, unter anderem durch den Aufenthalt in Spanien und die Vermählung mit der Infantin Maria von Spanien, der Tochter Karls V., im Jahr 1548. Maria, still und verschlossen, blieb Spanierin und erlernte nie die deutsche Sprache. Das Ehepaar hatte 15 Kinder und soll eine sehr innige Beziehung zueinander gehabt haben.

Maximilian vertrat weiterhin in religiösen Fragen eine Kompromisshaltung - "nicht päpstlich, nicht evangelisch, ein Christ", wie er formuliert haben soll -, wodurch er für die katholische Partei als Nachfolger seines Vaters im Reich nicht tragbar war. Erst als er auch von den protestantischen Kurfürsten keine politische Unterstützung erhielt, kam es zu seiner so genannten "Bekehrung", und er versprach in einem feierlichen Eid, bis zu seinem Lebensende katholisch zu bleiben. Zudem erhielt er vom Papst die Erlaubnis, die Sakramente in beiderlei Gestalt zu empfangen. 1562 wurde er zum König in Böhmen und zum römisch-deutschen König gekrönt, 1563 zum König von Ungarn. Nach dem Tod Ferdinands I. wurde er 1564 Kaiser.

Nach der Teilung der Erbländer durch Ferdinand I. wurde Maximilian Landesfürst von Österreich ob und unter der Enns, Innerösterreich und Vorderösterreich erhielten seine jüngeren Brüder Karl und Ferdinand. Als Landesfürst war Maximilian bereit, dem großteils evangelischen Adel Religionsfreiheit zu gewähren, forderte allerdings ein gemeinsames Programm der evangelischen Bewegung, um Auseinandersetzungen in theologischen Fragen zu vermeiden. So entstand die "Christliche Kirchenagenda" des norddeutschen Protestanten David Chyträus. Mit der so genannten Religionskonzession von 18. August 1568 und der Assekuration vom 14. Jänner 1571 gewährte Maximilian den adeligen Ständen Religionsfreiheit für ihre Herrschaften und Untertanen, nicht aber den landesfürstlichen Städten. Das "Auslaufen" der Bevölkerung in die außerhalb der Stadt gelegenen Kirchen und Schlösser evangelischer Adeliger zum Besuch der Gottestdienste und Predigten, wie etwa nach Hernals (heute Wien XVII), der "Hochburg" des Protestantismus in der Nähe Wiens, war auch unter Maximilian nicht gerne gesehen und zumindest theoretisch verboten.

Maximilian war sehr gebildet. Er beherrschte mehrere Sprachen, sammelte Bücher und scharte Gelehrte um sich. Sein besonderes Interesse galt der Botanik und dem Gartenbau. Zu seiner Zeit wurden exotische Pflanzen aus dem Orient bekannt, darunter Flieder, Kastanien und Tulpen. Er selbst brachte 1550 aus Spanien den ersten Elefanten nach Österreich, auf den zahlreiche Wirtshäuser "Zum Elefanten" auf der Reiseroute zurückgehen. Die Knochen des Tieres wurden zu einem Stuhl verarbeitet, der heute im Stift Kremsmünster steht. In Wien ließ er den Fasangarten anlegen und das Neugebäude in Simmering erbauen, ein kaum mehr erhaltenes Renaissance-Lustschloss, auch die Gründung der Wiener Hofbibliothek, der heutigen Österreichischen Nationalbibliothek ist ihm zu verdanken. Er starb 1576 und wurde im St.-Veits-Dom in Prag beigesetzt.